Im Bereich Film, TV und Video haben sich ein paar Richtmikrofone, wie beispielsweise das Sennheiser MKH 416 als Klassiker etabliert. Wem allerdings knapp 1000 Euro etwas zu viel sind, kann auch in der mittleren Preisregion gute Ergebnisse erreichen.

Technischer Hintergrund

Richtmikrofone werden auch als Richtrohrmikrofone oder schlichtweg „Shotgun“ bezeichnet. Sie besitzen aufgrund ihrer besonderen Bauweise eine extrem enge und fokussierte Richtcharakteristik, die“Superniere“. Durch das lange Interferenzrohr wird seitlich eintreffender Schall ausgeblendet.

Mikrofone besitzen u.a. verschiedene „Richtcharakteristiken“: links eine „Niere“, rechts eine „Superniere“.

Positionierung

Zwar gibt es diverse Systeme, die direkt für die Montage auf der Kamera konzipiert sind, allerdings besteht eine höhere Flexibilität (und die Chance auf besseren Ton), wenn das Mikrofon unabhängig ist und so nahe wie möglich an die Schallquelle heran gebracht werden kann. Etwa mithilfe einer „Angel“, die von einem Tonmann geführt wird oder mit ein stabilem Mikrofonstativ.

Tipps zum Einsatz

Meist handelt es sich bei Richtmikrofonen um Kondensatormikrofone, d.h. sie benötigen Phantomspeisung
Richten Sie das das Mikrofon exakt auf die Schallquelle, nicht auf reflektierende Flächen wie Fußboden oder Wand, um den Hall zu reduzieren
Richtmikrofone sind sehr windempfindlich! Bei Außenaufnahmen sollten Sie also sicherheitshalber einen Windschutz oder eine „Katze“ verwenden.
Im Gegensatz zur normalen Niere, nimmt die Superniere auch den rückseitig eintreffenden Schall leicht mit auf. Beim Einsatz per „Angel“ sollte man deshalb Flugzeuge und Klimaanlagen im Auge behalten – und bei Kameramontage die Gespräche hinter der Linse einstellen
Achten Sie auf Ihre Bewegungen! Ohne entsprechende Entkopplung werden Griffgeräusche schnell über die Kamera oder die „Angel“ auf das empfindliche Richtmikrofon übertragen